So berichtete Tagesschau online über das Erdbeben. |
Rumms!!! Was ein Schlag! Eben noch im Tiefschlaf, bin ich von einer Sekunde auf die andere hellwach. Die Wände wackeln, das hölzerne Dachgebälk knirscht mächtig. Die Vibration kommt von ganz tief unten, geht durch Mark und Bein. Drei Alternativen. Wenn es anfängt zu krachen: sofort unter das Bett. Wenn es nur weiter wackelt: raus aus dem Haus. Oder es hört einfach gleich auf.
Es hört auf. Puh... Was ein Schreck! Es ist 4.35 Uhr in der Nacht, zweiter Weihnachtsfeiertag. Ich wusste nicht, dass der Kopf so schnell von null auf hundert fahren kann. Ich liege im Bett meines Einzelzimmers in Christchurch. Draußen höre ich Stimmen, sie klingen nicht panisch. Scheint, dass so ein Erdbeben hier noch zum Standard gehört. Immerhin liegt die Südinsel Neuseelands genau an der Stelle, wo sich zwei Kontinentalplatten übereinander schieben. Kleinere Erdbeben gehören zum Tagesgeschäft.
Ein Feuerwehrwagen ist zu hören. Kurze Zeit später noch einer. Dann ist Ruhe. Okay, kann also nicht so schlimm gewesen sein, denke ich mir. Und versuche, wieder einzuschlafen. Immerhin muss ich schon in anderthalb Stunden aufstehen, weil ich den Bus nach Picton nehmen will. Allein, es gelingt mir nicht. Zum einen sausen noch so viele Stress-Hormone durch meinen Körper, dass an Schlaf nicht zu denken ist. Zum anderen gibt es auch noch Nachschub durch zwei kräftige Nachbeben.
Als ich dann später am Morgen durch Christchurch zur Busstation laufe, erkenne ich keinerlei Schäden, keine sonstigen Auffälligkeiten. Erst später bei Tagesschau online sehe ich, dass es Verletzte und beschädigte Gebäude gegeben hat. Das wundert mich nicht, weil der Schlag schon ordentlich war. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert.