Dienstag, 24. August 2010

Surfer im Regen

Busfahren ist in Mexico eine Wissenschaft für sich. Obwohl, eigentlich ist es das Gegenteil von Wissenschaft - ein Ratespiel. Während das Fernbus-System einen hohen Organisations-Grad hat, ist es mit den lokalen Bussen immer schwierig. Es gibt keine Fahrpläne, keine Netzpläne - und manchmal nicht mal Haltestellen. Für einen passionierten Bus- und Bahnfahrer wie mich ist das ein real gewordener Alptraum.

Es bleibt mir im Zweifelsfall nichts anderes übrig, als mich auf gut Glück an den Straßenrand zu stellen und darauf zu hoffen, dass der richtige Bus kommt. Die Endhaltestellen stehen auf der Windschutzscheibe, immerhin. Leider aber nicht die Route. Einmal habe ich eine Haltestelle daran erkannt, dass viele Menschen an der selben Stelle auf etwas warteten. Das hat den Vorteil, dass man fragen kann, wohin welcher Bus fährt. Meistens aber stehe ich am Straßenrand - wie bestellt und nicht abgeholt...


So jedenfalls war es bisher noch in den meisten mexikanischen Städten. Hier in Puerto Escondido ist das nicht anders, aber ich mache mir nichts draus. Denn das Taxifahren ist so günstig (höchstens zwei Euro pro Fahrt, dafür ist man in Düsseldorf noch nicht mal eingestiegen), dass ich auf das Busfahren gleich ganz verzichte.


Fortbewegungsmethode Nummer Eins ist hier sowieso das Surfen. Denn an diesem Küstenabschnitt gibt es derart hohe Wellen, dass blond gelockte Rausche-Engel aus aller Welt hierherkommen, um gemeinsam cool über das Wasser zu gleiten. Am ersten Tag schaue ich mir vom Strand aus an, wie das geht - und überlege ernsthaft, ob ich nicht auch mal einen Tages-Kurs ma
chen soll. Weil es aber an den folgenden Tagen große und kleine Hunde regnet, wird nichts draus.


Wegen des vielen Regens lungern auch die Surfer wie bedröppelte Pudel am Strand herum. Alternativ-Beschäftigungen gibt es hier nämlich nicht viele. Manche vertreiben sich die Zeit bei Yoga mit Hund (Foto), andere schauen den ganzen Tag wehmütig unter dem schützenden Dach der Strandbar aufs Meer hinaus.

Mir hingegen langt`s. Morgen breche ich meine Zelte hier ab und fahre weiter nach Oaxaca. Mit einem perfekt organisierten und ausgeschilderten Fernbus. Surfen lernen kann ich auch noch woanders...

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