Samstag, 14. August 2010

Kirche auf Pyramide


Wie es scheint, ist José, der als Anwalt arbeitet, wirklich gut im Geschäft. Für meinen heutigen Ausflug nach Cholula stellt er mir einen Wagen samt Fahrer. Der heißt Eduardo und freut sich offenbar über die Abwechslung. Gemeinsam fahren wir von Puebla in den zehn Kilometer entfernt liegenden Ort, der eine Besonderheit zu bieten hat, die nicht auf den ersten Blick erkennbar ist: die zweitgrößte Pyramide der Welt - nach der ägyptischen Cheops-Pyramide. Im Laufe der Jahrhunderte ist sie allerdings so zugewuchert, dass nicht mehr im Ansatz als solche zu erkennen ist. Das ging auch schon den spanischen Eroberern so, die auf den unscheinbaren Hügel eine Kirche bauten - angeblich ohne die Beschaffenheit ihres Baugrundes zu erkennen. Heute wirkt die ganze Konstruktion wie ein Sinnbild für die Geschichte von ganz Lateinamerika.

Leider sind die Tunnel, die zu Forschungszwecken in die Pyramide gebaut wurden, zurzeit wegen Renovierung geschlossen. Dennoch ist die Szenerie beeindruckend: die ausgegrabenen Teile der Pyramide - und über allem thront die katholische Kirche.


Von Cholula aus geht es zurück nach Puebla, ins staatliche Eisenbahnmuseum. Und danach fährt mich Eduardo sogar noch zum Busbahnhof. Noch nie während dieser Reise war ich so komfortabel unterwegs. Wenn ich morgen mit dem Übernacht-Bus in Colima ankomme, ist der Spuk auch leider schon wieder vorbei...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen