Dienstag, 4. Januar 2011

Aussies ganz speziell

Bizarre Felsformationen an der Great Ocean Road - vom Helikopter aus gesehen.
Endlich wieder eine richtige Metropole. Nach all den gar nicht urbanen Städten in Neuseeland ist Melbourne eine echte Wohltat. Das genieße ich - und mache die ersten Tage nach meiner Ankunft gar nichts. Ich lasse mich einfach treiben. Spazieren am Yarra-River, Straßenbahn-Fahren in der City, Sonnenbaden am Strand von St. Kilda. Fühlt sich so die perfekte Stadt an?

Känguru, vom Fotograf mühsam erpirscht.
Auf jeden Fall ist Melbourne nah dran. Das Einzige, was beim Sich-treiben-lassen nervt, sind die ewig langen Rot-Phasen für Fußgänger an allen Ampeln. Der gemeine Rheinländer bleibt ja wenigstens dann noch stehen, wenn Kinder in der Nähe sind. Von wegen Vorbildfunktion und so. Hierzulande laufen die vermeintlichen Vorbilder entnervt mitsamt ihren Plagen an der Hand über Rot. Und wir reden nicht von verkehrsberuhigten Dorfgassen...

Dass die Australier ein spezielles Völkchen sind, wird mir auch an Silvester wieder erinnerlich. Private Feuerwerkskörper sind verboten, Alkohol auf der Straße auch. Es gibt zwei, drei öffentliche Feuerwerke als Ersatz, mehr nicht. "This is a No-alcohol-event" verkünden stattdessen mobile digitale Anzeigetafeln überall. Und die Aussies halten sich weitgehend dran. Ein paar Straßen in der City sind für die feiernden Massen gesperrt - wer durchläuft, darf sich sicher fühlen wie in Abrahams Schoss.

Wunderlicher Waldschrat
Keinerlei Blindgänger in Sicht! Weder pyrotechnischer, noch menschlicher Art. Ich bekomme keine Raketen ins Gesicht geschossen, auch will sich niemand mit mir prügeln. Sehr angenehm! In Deutschland leider undenkbar, wobei die Brauer vermutlich schneller auf den Barrikaden wären als die Feuerwerks-Importeure...

Genug rumgelungert! Es gibt noch so viel zu sehen, dass für Nichtstun keine Zeit ist. Die Grand Ocean Road ist etwa so ein Highlight, das man nicht versäumen sollte, wenn man schon hier ist. Gestern morgen also breche ich mit 15 anderen Travellern zu einer zweitägigen Tour auf. Sie lohnt sich doppelt: Weil unsere Tour-Guidein (oder wie heißt die weibliche Form von Guide?) Jude einen super Job macht und viele Extras einbaut - und weil die Truppe nett ist. Spätestens seit dem Salar de Uyuni weiß ich, dass doofe Mit-Reisende viel vermiesen können. 

Diesmal nicht. Gemeinsam bestaunen vier Finninen, drei Engländer, drei Italiener und je eine Kanadierin, Schwedin, Niederländerin, Südafrikanerin, Chinesin und "ze german" die wunderschönen Felsformationen entlang der Küste. Wir wandern am Strand, klettern in Höhlen herum, suchen im Busch nach Kängurus und fliegen mit dem Hubschrauber über die Küste (natürlich gegen Aufpreis). Tolle Aussichten, von denen ich bestimmt gleich träumen werde! Downunder gefällt mir immer besser...
Der letzte Schrei bei den Aussies ist Kite-Surfen mit Drachen - hier am Strand von St. Kilda vor der Melbourne-Skyline.

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