Freitag, 14. Januar 2011

Scheinheilige

Entlarvend: Abdel-Samad (li.) und Broder in Burka.
Zwei Mal herzlich gelacht heute. Zwei Mal gehts um Religion.

Beim ersten Mal funzt es im Humorzentrum bei einer neuen Folge von "Entweder Broder". Die ist zwar eigentlich schon ein paar Wochen alt, aber in Sachen TV hänge ich immer ein bisschen hinterher.

Wieder entlarven Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad Scheinheilige aller Religionen. Diesmal besuchen sie einen evangelischen Tier-Gottesdienst, eine katholische Auto-Segnung - und schließlich kaspert sich Broder in einer schwarzen Burka über das Oktoberfest, wo er mit mohamedanischen Teenagern darüber diskutiert, weshalb eine Frau keinen Sex vor der Ehe haben sollten. "Die Ehre wird beschmutzt, wenn sie entjungfert wird. Das ist so! Das ist echt so! Das ist ätzend: Sie wollen doch keine Frau heiraten, die keine Jungfrau ist!" - "Also, meine Frau war nicht Jungfrau, als ich geheiratet habe." - "Ja, also! Das ist doch ätzend, oder?" - "Nö!"

Als Kontrast gibt's dann das Youtube-Video zu sehen, das ein pseudoreligiöses Stuttgart 21-Massen-Gelöbnis zeigt. Unglaublich!

Dann lese ich Thomas Mann "Joseph und seine Brüder". Darin wird Religionsstifter Jaakob als feiger Betrüger und Schwächling präsentiert, der seine Erweckung in einem feuchten Traum empfängt, derweil er schlafend an einem Stein lehnt, "dessen Form an das Zeugungsglied gemahnte". Am nächsten
Morgen richtet er "den Stein, auf dem er geschlafen, gerade auf, als ein Denkmal, goß reichlich Öl darüber und sprach dabei: ,Beth-el, Beth-el soll diese Stätte heißen (...), denn Gott, der König, hat sich hier enthüllt dem Erniedrigten.'" Unfassbar!

Ich glaube, am Ende halte ich es mit Broder, der sagt: "Man muss die Religion re-privatisieren. Religion ist wie Sex. Ich möchte niemandem beim Beten zuschauen. Mach, was Du willst - aber mach die Tür zu!"

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