Samstag, 18. September 2010

So schön sieht die Hölle aus

Weißer Sandstrand, türkisblaues Wasser, die Sonne scheint - so sieht in Honduras die Hölle aus. Zumindest auf der Karibik-Insel Utila. So perfekt auch alles hier wirkt, Menschen halten es dort nicht aus. Und deshalb ist auch niemand da, wie das Bild oben beweist. Ein leerer Traumstrand, perfekt für jedes Katalog-Bild. Was man darauf nicht sehen kann sind die Myriaden von Sandfliegen, die dort heimisch sind. Sollte es ein Mensch wagen, sich dort stellenweise unverhüllt aufzuhalten, ist er des Wahnsinns fette Beute. Die winzigen Fliegen, die US-Amerikaner nennen sie auch "No-see-um", fallen in Heerschaaren über ihre Opfer her. Die sehen ein paar Stunden später schlimmer aus als ein Kind mit Masern. Ein Biss je Quadratzentimeter Körperfläche ist an Füßen und Beinen keine Seltenheit.

Zwar kursieren unter den Reisenden Geheim-Rezepte, wie man die Fliegen austricksen könnten. Die Rede ist von einer dick aufgetragenen Mischung aus Insekten-Repellent und Sonnencreme, in der die Biester - wenn sie nur dick genug ist - unverrichteter Dinge festkleben und ertrinken. Doch der Selbsttest hat ergeben: Die Pampe wirkt zwar, verleidet dem Träger den Aufenthalt am Strand aber genauso.


Kurz und gut: Strand ist nicht. Dafür erfülle ich mir einen anderen lang gehegten Traum: Ich mache endlich einen Tauchkurs. Dafür ist die Insel ideal. Es gibt hier das zweitgrößte zusammenhängende Riff nach dem Great Barrier Reef in Australien - und die Tauchkurse sind günstig wie nirgendwo sonst. Deshalb ist die Insel auch voll von Backpacker-Touristen.

Dreieinhalb Tage dauert die Variante für Anfänger. Erst üben wir im Seichten, später geht es sogar schon auf 18 Meter runter. Das reicht zwar noch nicht für einen gepflegten Tiefenrausch, ist aber trotzdem ein großer Spaß. Beinahe schwerelos durch eine andere Welt zu schweben, ist eine ganz neue Erfahrung.


Auch einen Hai bekomme ich zu sehen. Er ruht nur zehn Meter von unserer Übungsfläche entfernt unter einem überhängenden Korallenriff, während ich zum x-ten Mal übe, wie man eine vollgelaufene Taucherbrille unter Wasser wieder frei bekommt. Auf Du und Du mit dem Hai, auch eine neue Erfahrung.


Morgen breche ich wieder auf, nächstes Ziel ist Leon in Nicaragua. Mit dem Tauchen bin ich aber noch lange nicht fertig....

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