Mittwoch, 21. Juli 2010

Der Rest von San Juan

Heute folgt der Höhepunkt unserer Reise durch Michoacán. Wiederum per Pferd (nachdem ich ja gestern nicht runtergefallen bin) geht es zum Vulkan Paricutín. Der hat eine reichlich skurrile Geschichte: Bis 1943 war die Gegend plattes Land. Ein Bauer bestellte am 20. Februar gerade sein Feld, als die Erde zu zittern und beben begann und Funken und Rauch austraten - so berichtet es der Reiseführer Loneley Planet. Er versuchte erst, das Loch zuzuschütten. Doch das misslang, denn ein Vulkan hatte begonnen, aus dem Boden aufzusteigen. Der Bauer hat sich zum Glück rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Doch sein Feld war nicht mehr zu retten: Innerhalb eines Jahres wuchs der Vulkan auf 410 Meter Höhe.

Und die haben es in sich: Christian und ich mühen uns einigermaßen ab, um den Krater zu erreichen. Oben ein seltsames Schauspiel: Dampf aus den Spalten mischt sich mit Nebel, teilweise kann man seine eigene Hand kaum vor Augen sehen. Die Klamotten werden klamm, an den Haaren bilden sich Tau-Tropfen.

Nach dem Abstieg gehts im Galopp weiter - insgesamt dauert der Ausritt mehr als sechs Stunden. Wir kommen schließlich am Rande eines Lava-Feldes an. Dort gibt es eine skurrile Szenerie: In seinen Sturm- und Drangjahren hat der Vulkan nämlich auch ein paar Dörfer verschluckt. Von San Juan etwa ist nur ein Kirchturm übrig geblieben, der einsam aus der erkalteten Vulkan-Lava ragt. Er ist das einzige Überbleibsel der verschwundenen Dörfer.

Zum Abschluss des Tages gibts blaue Tortillas, gemacht aus blauem Mais. Wusste gar nicht, dass es das gibt. Zuerst dachte ich, die Dinger seien schimmelig. Tatsächlich haben sie gut geschmeckt...

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